Inhalt des Dokuments
Aktuelle Tätigkeit
Henning Mohr arbeitet seit September 2016 in der Stabstelle Wissenschaftsmanagement des Deutschen Bergbau-Museums Bochum. Dort koordiniert er ein Projekt zur Erprobung eines Intrapreneurship-Ansatzes für Forschungsmuseen (INTRAFO [1]). In dem bundesweit einmaligen Modellvorhaben (gefördert vom BMBF) sollen neuartige Ansätze herausgearbeitet werden, mit denen ausgehend von kreativen Ideen der Beschäftigten die Innovationfähigkeit von Museen verbessert werden kann. Da Henning Mohr sich in seiner Dissertation mit der Einbindung künstlerisch-kreativer Strategien in den Strukturwandel des Ruhrgebiets beschäftigt hat, fließen auch derartige Methoden in das Modellvorhaben ein. Ein persönlicher Interessenschwerpunkt ist der Bereich des Cultural Entrepreneurships. Das Projekt beschäftigt sich daher auch mit der Frage, wie Kultureinrichtungen zur Verbesserung der eigenen Zukunftsfähigkeit noch gezielter mit Unternehmen der Kultur- und Kreativwirtschaft kooperieren können.
Dissertation:
Reflexivierung, Experimentalisierung und Aktivierung - über die Wissensdynamiken künstlerischer Prozesse in der Innovationsgesellschaft.
Grundlagen der Dissertation
In den vergangenen zwanzig Jahren lässt sich eine deutliche Zunahme künstlerischer Praktiken beobachten, die nicht auf die Produktion eines Artefakts ausgerichtet sind, sondern die (prozessuale) Gestaltung des Sozialen als künstlerischen Akt vollziehen. Die Künstler intervenieren in soziale Zusammenhänge, um dort als kritische Instanzen eine Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Lebensbedingungen einzuleiten.
Künstler als feldübergreifende Kommentatoren und Agenten des Neuen?
In der Innovationsgesellschaft scheint die gesellschaftspolitische Relevanz derartiger Herangehensweisen zuzunehmen. Es lässt sich beobachten, dass künstlerische Strategien im wachsenden Ausmaß gezielt von anderen Disziplinen (Planung, Wirtschaft, Politik) beauftragt werden, um im jeweiligen Handlungs- oder auch Zuständigkeitsbereich des Auftraggebers einen positiven Impuls einzuleiten. Dieser Logik folgend scheint Kunst über besondere Potentiale zu verfügen, die in der Innovationsgesellschaft an Bedeutung gewinnen. Vieles weist darauf hin, dass die Einbindung künstlerischer Strategien zu Wissens- und Kreativitätsdynamiken führt, die bestehende Wirklichkeitsmodelle zumindest temporär außer Kraft setzen und alternative gesellschaftliche Leitbilder aufzeigen.
Forschungsinteresse der Dissertation
Bisher existiert wenig wissenschaftlich fundiertes, zusammenhängendes Wissen über diese Besonderheiten des Künstlerischen. Das Dissertationsprojekt setzt sich daher mit den Wissens- und Kreativitätsdynamiken auseinander, um die Potentiale im Kontext einer reflexiven Suche nach Neuheit nachzuzeichnen. Aus diesem Grund sollen verschiedene künstlerische Aktivitäten über mehrere Jahre kontinuierlich begleitet werden, um dadurch ein Gespür für die Qualitäten künstlerischer Prozesse zu entwickeln und diese für weiterführende Auseinandersetzungen analytisch fundiert darzustellen.
Feldzugang und Methode
Zur analytischen Fundierung begleitet diese Untersuchung
verschiedene künstlerische Aktionen innerhalb des Kulturprojekts
„Archipel InVest [2]“, das von 2012 bis 2014 von der
Kulturorganisation Urbane Künste Ruhr [3] im Vestischen Kreis
(rund um Recklinghausen) veranstaltet wurde. Das Datenmaterial soll
hauptsächlich auf leitfadengestützten Interviews mit Künstlern, auf
Dokumentenanalysen und Begleitprotokollen basieren.
Lebenslauf:
seit 09/2016 |
Koordinator des BMBF-Projekts INTRAFO an der Stabstelle
Wissenschaftsmanagement des Deutschen Bergbau-Museums Bochum |
05/2016 |
Abgabe der Dissertation |
seit 04/2016 |
Assoziierter des DFG-Graduiertenkollegs
„Innovationsgesellschaft heute" an der Technischen Universität
Berlin |
seit
04/2012 | Freier Projektmanager in der Stadt-
und Regionalentwicklung |
04/2012 | Doktorand im
DFG-Graduiertenkolleg „Innovationsgesellschaft heute" an der
Technischen Universität Berlin |
03/2011 bis 04/2012 |
Referent der Verwaltungsdirektion (Drittmittelkoordinator)
der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden |
01/2003 bis 03/2011 |
Freier Journalist, Texter und Marketingassistent (u.a. WDR
Dortmund, WDR Essen, Ruhr Nachrichten, Westfälischer Anzeiger,
Antenne Unna) |
08/2008 bis 03/2011 | Masterstudium
der Sozialwissenschaften (Schwerpunkt: Stadt- und Regionalentwicklung)
an der Ruhr-Universität Bochum. Titel der Masterarbeit: Konservieren oder konsolidieren? Die Rolle des NRW-Bürgermeisters bei der (haushaltsbezogenen) Strategiewahl in der kommunalen Kulturpolitik. |
04/2008 bis 09/2010 |
Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl Öffentliche
Verwaltung, Stadt- und Regionalpolitik (Prof. Dr. Jörg Bogumil) an
der Ruhr-Universität Bochum |
01/2007 bis 03/2008 |
Studentische Hilfskraft am Lehrgebiet Politische Steuerung
und Regulierung (Prof. Dr. Susanne Lütz/Prof. Dr. Lars Holtkamp) an
der Fern-Universität in Hagen |
10/2003 bis 07/2008 |
Bachelorstudium in Politikwissenschaften und Geschichte an
der Ruhr-Universität
Bochum |
Publikationen und Veranstaltungen
I. Publikationen
Mohr, Henning / Landau, Friederike (2015a): Kunstorte im Kampf um die Zukunft: Konsequenzen für Berlins (kultur- und raum-)politische Agenda, in: Common. Journal für Kunst und Öffentlichkeit. Kunst-Orte im Wandel, No. 5 (Onlinemagazin)
Mohr, Henning / Landau, Friederike (2015b): Interventionen als Kunst des urbanen Handelns?, in: suburban. Zeitschrift für kritische Stadtforschung, Band 3, Heft 1, S. 9-14
Mohr, Henning (2013): >>Stadt selbst machen<< zwischen individueller Aneignung und politischer Verpflichtung. Zur zentralen Kontroverse des Symposiums MYCITY der Urbanen Künste Ruhr, in: Common. Journal für Kunst und Öffentlichkeit. Kunst zum Leben, No.3 (Onlinemagazin)
II. Konferenzbeiträge
Mohr, Henning / Landau, Friederike (2014): Interventionen als kreative Praxisformen, Vortrag beim Workshop „Kreative Interventionen für neue Klimakulturen“, Kulturwissenschaftliches Institut (KWI) in Essen, 4. und 5. November 2014
III. Publikationen – im Erscheinen
Mohr, Henning (i.V./2016): (Prozess-)Künstler als Transformationsdesigner? Neue ästhetische Formate und ihre kulturpolitischen Konsequenzen, in: Kulturpolitische Gesellschaft (Hrg.): Kulturpolitik als Transformationspolitik, Jahrbuch Kulturpolitik 2015, Bonn
Mohr, Henning / Landau, Friederike (i.V./2016): Interventionen als kreative Praxisformen. Über die Produktion des (ästhetisch) Neuen, in: Behr, Friederike / Reinermann, Julia (Hrsg.): Die Experimentalstadt. Kreative Arenen sozial-ökologischer Transformation (AT), Wiesbaden
IV. geplante Vorträge im Jahr 2016
Mohr, Henning (2016): Grenzgänger. Wissens- und Kreativitätsdynamiken durch neue ästhetische Praxisformen, Vortrag beim Workshop „Knowledge in Action. Neue Formen der Kommunikation in der Wissensgesellschaft, 28. und 29. Januar 2016 an der TU Berlin
Mohr, Henning (2016): Prozessuale Kunstereignisse als reflexive Suche nach Neuem: zwischen ästhetischem Reiz und sozialer Innovation, Vortrag bei der Tagung „Hybridisierung inszenierter Ereignisse. Zur Diskussion zeitgeistiger Veranstaltungen“, 8. und 9. April 2016 an der TU Dortmund
V. Teilnahme an studienbegleitenden Praxisprogrammen [mit Auswahlverfahren]
Sommercamp „Neue Verantwortungen – Gesellschaft, Gemeinwohl, Gestaltung“
Zeitraum: Juli/August 2015 [eine Woche]
Veranstalter: u.a. Schader Stiftung, SRL-Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung, Werkbund Baden-Württemberg und Hessen, ZEIT-Stiftung, Akademie der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
Summer School „Macht. Wissen. Teilhabe. Sammlungsinstitutionen im 21. Jahrhundert“
Zeitraum: September 2014 [zwei Wochen]
Veranstalter: u.a. TU Dresden / Staatliche Landes- und Universitätsbibliothek / Hygiene Museum Dresden / Militärhistorisches Museum Dresden / Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Studierendenworkshop „Neue Ideen für das Quartier Alter Bahnhof in Bochum-Langendreer“
Zeitraum: September 2013 [eine Woche]
Veranstalter: Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz / Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Stipendien:
Bronnbacher Stipendium des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft im BDI e.V.
Deutschland-Stipendium (früher Bildungsfond-Stipendium des Landes NRW)
Promotionsstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
aktuell/614-news2016-10-24