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Dissertation:
The Politics of Governance Experiments. Constructing the Clean Development Mechanism
Die zentrale Frage meiner Dissertation lautet, wie Innovationen in der Politik als Ergebnis der Koproduktion von Wissenschaft und Politik entstehen. Dieser Frage gehe ich mit der Untersuchung der Entstehung eines globalen Emissionshandelssystems, des „Clean Development Mechanism“, nach. Dabei fokussiere ich meine Untersuchung auf den Zeitraum der 1990er Jahre. In dieser Zeit differenzierte sich die globale politische Antwort auf die Krise des Klimawandels und die Frage nach Frage nach Kosten und Effizienz gewann zunehmend an Bedeutung. Damit einhergehend wandelte sich das Governancearrangement globaler Klimapolitik: neben den Industrieländern wurden Entwicklungsländer zunehmend in die Pflicht genommen. Diese Länder konnten scheinbar kostengünstige Investitionsmöglichkeiten in Klimaschutzprojekte anbieten. Zudem sollte das Kapital primär von privaten Akteuren statt von nationalen Regierungen bereitgestellt werden.
Um diese Veränderung zu verstehen, entwickle ich ein Modell des Governanceexperimentes. Dabei bediene ich mich der Governanceliteratur, der Governmentality Studies und der Science and Technology Studies. Mit Hilfe dieses konstruktivistischen Modells zeige ich die Bedeutung der Wirtschaftswissenschaften, ökonomischer Modelle und realweltlicher Experimente für die Entwicklung globaler Klimapolitik auf. Ich argumentiere, dass Governanceexperimente keine rationale Methode für die Entstehung bestmöglicher Politiken sind, sondern – im Gegenteil – hoch politische Methoden sind, um neue politische Ordnungen mittels scheinbarer wissenschaftlicher Objektivität zu schaffen. Als Konsequenz ist ein verantwortungsbewusster und reflexiver Umgang mit Governanceexperimenten somit notwendig.
Vorträge:
12./13.3.2015: Einladung zum Workshop des INOGOV (Innovation in Climate Governance) Netzwerkes "Climate Change Policy and Governance: Initiation, Experimentation, Evaluation". Diskussion meines Papers "The experiment deserves more credit – suggestion for an analytical concept of climate governance experiments".
25.09.2014: "Mit CO2-Märkten experimentieren: Die Entstehung
des Clean Development Mechanism aus pragmatistischer
Perspektive", bei der 4. offenen Sektionstagung
"Internationale Politik" der DVPW, Magdeburg.
26.06.2013: "Depoliticization of Environmental Integrity in the Clean Development Mechanism“, bei der "1st International Conference on Public Policy" [1], Grenoble (Frankreich).
Lebenslauf:
Seit April 2016 |
Assoziierter des Graduiertenkollegs “Innovationsgesellschaft
heute: Die reflexive Herstellung des Neuen” |
September 2015 | Abgabe
der Dissertation |
April
2012 | Stipendiat am Graduiertenkolleg
“Innovationsgesellschaft heute: Die reflexive Herstellung des
Neuen” |
April 2012
– Juli 2012 |
Werkstudent an der “Innovation in Governance Research
Group”, TU Berlin |
Februar 2011 – März 2012 |
Studentischer Mitarbeiter an der “Innovation in Governance
Research Group”, TU Berlin |
Oktober 2009 – März 2012 |
Masterstudium “Öffentliches und betriebliches
Umweltmanagement” an der FU Berlin |
Mai 2009 – August 2010 |
Studentischer Mitarbeiter am “Institut für ökologische
Wirtschaftsforschung“, Berlin |
September 2010 – Dezember 2010 | DAAD
Stipendiat für ein Forschungsaufenthalt in Indien Forschungsprojekt
in Ko-Betreuung mit TERI, Delhi, zu städtischem
Abfallmanagement |
October 2007 – Dezember 2007 |
Wissenschaftliche Hilfskraft am “Wuppertal Institut für Klima,
Umwelt, Energie“ Wuppertal |
Oktober 2005 – März 2006
| Tutor “Empirische
Sozialforschung”, Universität Bielefeld |
Oktober 2004 – September
2007 | Bachelorstudium “Politikwissenschaft”,
Universität Bielefeld |